Der Lüneburger Konzern Europlant wollte seine Kartoffelsorte „Linda“ vom Markt nehmen, um die neue Sorte "Belana" besser zu plazieren. Der niedersächsische Biobauer Karsten Ellenberg gründete deshalb einen „Freundeskreises Rettet Linda“ und meldete die Sorte 2005 beim Bundessortenamt in Hannover zur Neuzulassung an. Als die Behörde nach zwei Jahren noch immer nicht entschieden hatte, zog Ellenberg ein paar Pflänzchen in England und beantragte beim britischen Sortenschutzamt die Zulassung. Die britischen Prüfer ließen die Sorte vergangene Woche zu, die nun als Importkartoffel auch auf deutschen Böden wieder gepflanzt und vertrieben werden darf. Die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft freut sich über diese "Befreiung der Bauern aus der Knechtschaft der Zuchtkonzerne".
stulli - 29. Aug, 09:22
Der Bundestag hat am 03.07. eine Verordnung zur Versteigerung von CO2-Zertifikaten beschlossen. Demnach können Stromkonzerne ihre Berechtigungen zum CO2-Ausstoss ab 2010 teilweise untereinander handeln. Die Kraftwerksbetreiber erhalten 90 Prozent ihrer Verschmutzungsrechte kostenlos. Die restlichen 10 Prozent werden in 40 Millionen Emissionszertifikate gestückelt und ebenfalls kostenlos ausgegeben. Wenn die zugeteilte Menge nicht ausreicht, müssen die Kraftwerksbetreiber an der Leipziger Energie-Börse zusätzliche Verschmutzungszertifikate erwerben. Wenn andererseits CO2 eingespart wird, können die Berechtigungsscheine verkauft werden.
stulli - 18. Aug, 14:53
Am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam wurde ein Verfahren zur Herstellung von "Biokohle" entwickelt. In einer Art Dampfkochtopf wird nasse Biomasse erwärmt und unter Druck gesetzt. Bei dieser "hydrothermalen Karbonisierung" entsteht Wärme, die ab einem gewissen Zeitpunkt den Vorgang selbst speist. Je nach eingesetztem Rohmaterial können auch hochwertige Kohlen für Filter oder zur Bodenverbesserung gewonnen werden. Gegenwärtig wird im Technikums-Maßstab ein kontinuierliches Verfahren entwickelt, bei dem die Einsatzstoffe den "Kochtopf" automatisch durchlaufen.
stulli - 18. Aug, 14:45
Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) präsentierte in München ein Label, das ab Herbst "gentechnikfreie" Lebensmittel kennzeichnen soll. Es ist ein grünes, auf die Ecke gestellten Quadrat mit der Aufschrift »Ohne Gentechnik« und einer stilisierten Pflanze. Die neue Kennzeichnung garantiert nicht, dass die betreffenden Tiere tatsächlich gentechnikfrei aufgezogen wurden. Bei Schweinen ist dies nur für die letzten vier Monate vor der Schlachtung nachzuweisen. Bei Kühen reichen die letzten drei Monate gentechnikfreie Fütterung, bei Hühnern für die Eiererzeugung die letzten sechs Wochen. Beimischungen von genverändertem Futter unterhalb von 0,9 Prozent sind generell erlaubt. Branchenverbände sehen darin eine Irreführung der Verbraucher und fürchten um ihre Glaubwürdigkeit. Foodwatch fordert eine Negativcharakterisierung »Mit Gentechnik« für Tierprodukte, die unter Einsatz transgener Futtermittel hergestellt wurden.
stulli - 11. Aug, 08:13
Am Abend des 06. Juni 2009 hat ein Jäger im Landkreis Jerichower Land einen Wolfsrüden erschossen. Das Tier hatte sein Revier auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow. Wölfe sind nach europäischem Naturschutzrecht streng geschützt. Den Schützen erwartet jetzt eine Geldbuße von bis zu 50000,- €, wahlweise auch bis zu sechs Monate Freiheitsentzug. Landes-Umweltministerin Petra Wernicke verurteilte die Tat.
stulli - 6. Aug, 22:01
Mit Ausnahme von Sachsen wird die Piratenpartei in allen deutschen Bundesländern zur Bundestagswahl 2009 antreten. Knapp war es vor allem in Sachsen-Anhalt und Brandenburg geworden, da nur wenige Wochen für die Sammlung von Unterstützer-Unterschriften zur Verfügung standen.

stulli - 31. Jul, 20:57